Die Burgruine Breitenstein // WiSe 2011/12

Die Burgruine Breitenstein

Daniel Musall, Michael Iberer / Masterarbeit WiSe 2011/12

Die Burg Neubreitenstein, von der heute nur mehr die Burgkapelle erhalten ist, liegt in der Oberpfälzer Hochalb, rund 70 km nordöstlich von Nürnberg und ca. 30 km nordwestlich von Amberg.

Die ältesten Teile der Kapelle gehen auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück. Sie war Teil einer Burganlage, deren Herrschaft Mitte des 17. Jahrhunderts ausstarb. Das ost-west-gerichtete Gebäude, mit den maximalen Abmessungen von ca. 14 m in der Längs- und ca. 6,50 m in der Querrichtung, besteht aus zwei Stockwerken und ist jeweils nur von außen erschlossen. Das obere Geschoss wurde als Bastei und Kapelle genutzt.

Bis zum 14. Jahrhundert existierten zwei Burgen parallel. Die Anlage auf dem nördlichen Felsen war als Wohnburg angelegt, während Neubreitenstein auf dem südlichen Felsen errichtet wurde. Zu dieser Zeit wurden die Burgen durch einen mittleren Felsen erschlossen. Auf der Nordseite des unteren Stockwerks der Kapelle befand sich der Hauptzugang, der heute noch durch ein romanisches Portal mit Kugelkapitellen markiert wird.

Die Kapelle ist in der Region sehr bekannt, sicher auch deshalb, weil sie oft als „einzige romanische Doppelkapelle in der Oberpfalz“ bezeichnet wird. Das Gebäude hat sich in seinem Aussehen im Laufe der Zeit allerdings oft verändert und wurde entsprechend den aktuellen Nutzungen angepasst.

Die größte Veränderung erfolgte im 18. Jahrhundert, als Pfarrer Wolfgang Adam Berschmid die Pfarrei Königstein übernahm. Die mittlerweile ruinöse Kapelle wurde wieder aufgebaut, aber in der Höhe reduziert. Das untere Geschoss wurde bis zur Fertigstellung des oberen Stockwerks und des Dachs als Kirchenraum genutzt. Es existieren auch heute noch zwei Patrozinien. Die obere Kapelle ist der Hl. Dreifaltigkeit und die untere dem Hl. Nepomuk geweiht.
Die anschließend eingeführte Wallfahrt führte dazu, dass die untere Kapelle mit der oberen durch einen Akustikschacht verbunden wurde. Erst durch diese Maßnahme entstand aus der romanischen Torkapelle die heutige barocke Doppelkapelle.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts behielt das Gebäude das neue Äußere bei. Aufgrund von Beschädigungen der im Dachstuhl platzierten Glocke wurde der noch heute existierende Dachreiter errichtet. In der Folge beschränkten sich die Bautätigkeiten nur noch auf Reparatur- und Renovierungsarbeiten. So wurde zum Beispiel der barocke Dachstuhl im Jahr 2000 nur in wenigen einzelnen Bereichen ertüchtigt und ist deshalb auch heute noch in der ursprünglichen Form des 18. Jahrhunderts erhalten geblieben.

Bedingt durch die Lage an einem steilen Felshang wurde neben der klassischen, verformungsgerechten Messmethode auch ein moderner Laserscanner eingesetzt.
Mit Hilfe von ausgiebiger Archivarbeit, der Bauaufnahme und Vorortrecherche konnten umfangreiche Erkenntnisse gewonnen werden. Dadurch konnte das Aussehen der Kapelle zur Zeit der letzten Breitensteins rekonstruiert werden.

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